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Seit Juli 2020 erforscht das durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geförderte Forschungsprojekt „Schwangerschaftsberatung und Sexuelle Bildung während der Covid-19-Pandemie aus Sicht von Fachkräften (BeSPa)“ an der Hochschule Merseburg die Chancen und Herausforderungen, die sich in der Digitalisierung von Beratungs- und Bildungsangeboten von Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen für Fachkräfte und Ratsuchende gezeigt haben. 

Zum Abschluss des Projekts findet am Freitag, den 23. Juni 2023 ein digitaler Fachtag mit dem Titel „Weil es einfach etwas anderes ist.“ Perspektiven auf digitale Bildungs- und Beratungsangebote von Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen statt, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Informationen und Anmeldung: hier, Homepage der Hochschule Merseburg.

Nach 3,5 Jahren intensivem Studium freuen sich 22 Absolven*innen des Masterstudiengangs Sexologie über ihren Abschluss.

Nach 3,5 Jahren intensivem Studium freuen sich 22 Absolven*innen des Masterstudiengangs Sexologie über ihren Abschluss. Die feierliche Zeugnisübergabe im deutsch-schweizerischen Kooperationsstudiengang der Hochschule Merseburg und dem Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie Uster/Zürich fand am 2. Dezember in Uster (Schweiz) statt. Die Zeugnisse wurden von der Studiengangsleitung Esther Elisabeth Schütz (ISP Uster/Zürich) und der Gesamtleitung des Studiengangs Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß (Hochschule Merseburg) übergeben. Wir gratulieren den Absolvent*innen ganz herzlich!

Den frisch gebackenen Sexolog*innen eröffnen sich vielfältige Perspektiven. Das Themenfeld Sexualität ist gesellschaftlich stärker im Blick, um sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung zu gewährleisten, zugleich gelingende Sexualität zu befördern. Als einziger sexualwissenschaftlicher Studiengang im deutschsprachigen Raum setzt der Master Sexologie auf Körperorientierung für Sexualberatung und Sexualpädagogik.

Der nächste Durchgang des Studiengangs Sexologie startet im April 2023. Informationen finden sich auf den Homepages der kooperierenden Einrichtungen: https://isp-zuerich.ch/weiterbildungen/master-of-arts-in-sexologie/ und https://www.hs-merseburg.de/studium/studiengaenge/sexologie/ .

Im Rahmen des Projekts "SeBiLe - Sexuelle Bildung für das Lehramt" hat eine umfassende quantitative und qualitative Erhebung stattgefunden und wurde ein differenziertes Curriculum entwickelt. Die Ergebnisse sind nun als Buch publiziert, gemeinsam mit den Ergebnissen weiterer Projekte und den Einschätzungen politischer Entscheidungsträger*innen.

Sexuelle Bildung für das Lehramt: Zur Notwendigkeit der Professionalisierung
hg. von Maria Urban, Sabine Wienholz, Celina Khamis

Informationen zum Buch.

Anfrage für ein Rezensionsexemplar: Melanie Fehr-Fichtner.

"Das gute Leben – nach der Pandemie" heißt eine Veranstaltungsreihe in Merseburg, die sich mit innovativen Blickwinkeln dem "Wie weiter?" in der post-pandemischen Gesellschaft zuwendet.
Bild zur Veranstaltungsreihe

"Das gute Leben – nach der Pandemie" heißt eine Veranstaltungsreihe in Merseburg, die sich mit innovativen Blickwinkeln dem "Wie weiter?" in der post-pandemischen Gesellschaft zuwendet. Die Veranstaltungen sind sowohl in Präsenz als auch digital besuchbar. Infos zur Reihe finden sich hier: https://www.hs-merseburg.de/das-gute-leben . Die Veranstaltungen sind im Einzelnen:

(1) Psychische und soziale Auswirkungen der Corona-Pandemie
Referentin: Dr. Sabine Ahrens-Eipper, Vorstandsmitglied der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer
Im Gespräch mit: Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, Hochschule Merseburg
14.3.2022, 18:00 Uhr, Präsenz: Stadtbibliothek "Walter Bauer", digital als Livestream: https://okmq.de/tv/livestream

(2) Post/pandemisches Leben – neue Formen der Ethik und sozialer Gerechtigkeit nach der Pandemie
Referent*innen: Prof. Dr. María do Mar Castro Varela und Dr. Yener Bayramoğlu, Alice-Salomon-Hochschule Berlin
22.4.2022, 18:00 Uhr, Präsenz: Offener Kanal Merseburg - Querfurt e.V., digital als Livestream: https://okmq.de/tv/livestream

(3) „Queere Gespenster“ – Erinnerungen an gefahrvolle und schamhafte Momente und Ableitungen für das (gute) Leben nach der Pandemie
Referent*innen: Prof. Dr. Zülfukar Çetin, Dr. Yener Bayramoğlu, Dieter Telge aka Edith Anstand (angefragt) und Dr. Karsten Schubert
21.6.2022, 18:00 Uhr, Präsenz: Offener Kanal Merseburg - Querfurt e.V., digital als Livestream: https://okmq.de/tv/livestream

Für die Teilnahme in Präsenz wird um Anmeldung gebeten.

Digitale Übertragung als Livestream, Link: https://okmq.de/tv/livestream .

Die Reihe „Das gute Leben – nach der Pandemie“ findet in Kooperation von Hochschule Merseburg (Lehrstuhl: Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß), Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt und Offenem Kanal Merseburg-Querfurt e.V. statt.

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen und euch ins Gespräch zu kommen! Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Die Hochschule Merseburg hat Dr. Sabine Wienholz und Maria Urban für ihre Arbeit im Projekt SeBiLe den Forschungspreis für Mitarbeiter*innen verliehen. Eva Kubitza erhielt einen Preis für ihre Arbeit zum Anzeigeverhalten gegenüber der Polizei.

Den Corona-Bestimmungen gemäß noch etwas auf Abstand, hat die Hochschule Merseburg Dr. Sabine Wienholz und Maria Urban für ihre Arbeit im Projekt SeBiLe den Forschungspreis für Mitarbeiter*innen verliehen. Gewürdigt wurde ihr Einsatz für Sexuelle Bildung und die Prävention von sexualisierter Gewalt, die mit dem Projekt SeBiLe auch aus Sicht des Rektors der Hochschule, Prof. Dr.-Ing. Jörg Kirbs, erheblich vorangekommen sei. Mittlerweile werden die SeBiLe-Inhalte in Sachsen-Anhalt nicht nur im Studium (der 1. Phase der Lehramtsausbildung), sondern auch im Referendariat (der 2. Phase) angeboten. In Leipzig, unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Drinck, sind grundständige Angebote nun auch kontinuierlich auf dem Weg. Und Universitäten anderer Bundesländer prüfen ebenfalls die Einführung des SeBiLe-Lehrplans. Dr. Sabine Wienholz und Maria Urban äußerten sich erfreut und zurückhaltend: sie würden den Preis insgesamt für das Projekt entgegennehmen. In Kürze erscheint ihr Buch zu SeBiLe, das sie gemeinsam mit Celina Khamis herausgeben: "Sexuelle Bildung für das Lehramt: Zur Notwendigkeit der Professionalisierung". Ein weiterer Preis ging an Eva Kubitza. Sie wurde für ihre Masterarbeit ausgezeichnet. Sie hat untersucht, aus welchen Gründen Frauen keine Anzeige erstatten, nachdem sie Gewalt erlebt haben. Ihre Untersuchungen fanden im Rahmen der Studie "PARTNER 5" statt. Die Ergebnisse sind politisch von Bedeutung.

Im November 2021 finden an der Hochschule Merseburg (dieses Mal noch digital) drei hochkarätig besetzte Fachtage zu Trans*, Inter* und Non-Binarität in verschiedenen beruflichen Feldern statt. Interessierte sind eingeladen.

gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist es der Hochschule Merseburg möglich, im November 2021 drei hochkarätig besetzte Fachtage zu Trans*, Inter* und Non-Binarität in verschiedenen beruflichen Feldern auszurichten. Die Fachtage richten sich an Fachkräfte, Entscheidungsträger*innen, Studierende/Auszubildende und weitere Interessierte. Sie zielen einerseits auf den fachlichen Austausch, andererseits auf die Weiterentwicklung der jeweiligen Curricula der Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Information und Anmeldung zu den Fachtagen:

(1) Fachtag Geschlechtergerechte Pädagogik in universitären und schulischen Kontexten
Datum: 8.11.2021, findet online statt
Informationen: https://www.hs-merseburg.de/tinpaedagogik/

(2) Fachtag Geschlechtersensible und leitliniengerechte medizinische Versorgung und Pflege von trans-, intergeschlechtlichen und non-binären Personen
Datum: 22.11.2021, findet online statt
Informationen: https://www.hs-merseburg.de/tingesundheit/

(3) Fachtag Geschlechtergerechte Begleitung von trans-, intergeschlechtlichen und non-binären Personen durch Verwaltung und Polizei
Datum: 30.11.2021, findet online statt
Informationen: https://www.hs-merseburg.de/tinverwaltung-polizei/

Interessierte insbesondere aus den Berufsgruppen, aber auch darüber hinaus, sind herzlich eingeladen! Für Fragen ist das Vorbereitungsteam gern erreichbar, Mail bitte an heinz-juergen.voss@hs-merseburg.de .

Vorgestellt wird das Buch "Westberlin - ein sexuelles Porträt". Es enthält Beiträge von: Gülşen Aktaş, Bilbo Calvez, Gérôme Castell, Jayne County, Danielle de Picciotto, Nora Eckert, Egmont Fassbinder, Carolyn Gammon, Cihangir Gümüştürkmen, Peter Hedenström, Manfred Herzer-Wigglesworth, İpek İpekçioğlu, Susann Kaiser, Manuela Kay, Wilfried Laule, Katharina Oguntoye, Jayrôme C. Robinet, Dieter Telge und Koray Yılmaz-Günay.

Anlässlich von 60 Jahre Mauerbau diskutieren wir über die Sondersituation von Westberlin aus sexueller und geschlechtlicher Perspektive. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Vorgestellt wird das Buch "Westberlin - ein sexuelles Porträt". Es enthält Beiträge von: Gülşen Aktaş, Bilbo Calvez, Gérôme Castell, Jayne County, Danielle de Picciotto, Nora Eckert, Egmont Fassbinder, Carolyn Gammon, Cihangir Gümüştürkmen, Peter Hedenström, Manfred Herzer-Wigglesworth, İpek İpekçioğlu, Susann Kaiser, Manuela Kay, Wilfried Laule, Katharina Oguntoye, Jayrôme C. Robinet, Dieter Telge und Koray Yılmaz-Günay.

Die Mauer und Berlin: Diskussion zum Buch „Westberlin – ein sexuelles Porträt“, 13.08.2021, 17:30 bis 19:00 Uhr, Online (Zoom: der Link kommt nach der Anmeldung)
Informationen und Anmeldung: https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/veranstaltungen/details/veranstaltung/die-mauer-und-berlin-diskussion-zum-buch-westberlin-ein-sexuelles-portraet-848/ .

Am 13. August mit dabei sind Gérôme Castell, Manuela Kay, Nora Eckert, Egmont Fassbinder und Dieter Telge. Sie diskutieren mit dem Herausgeber Heinz-Jürgen Voß und dem interessierten Publikum ihre Perspektiven auf Westberlin aus sexueller und geschlechtlicher Perspektive.

Die Ausstellung „Echt Mein Recht! Förderung von Selbstbestimmung und Schutz vor sexualisierter Gewalt für Menschen mit Lernschwierigkeiten“ wird an der Hochschule Merseburg der Öffentlichkeit vorgestellt.

Am 15. Juni (11:00 bis 12:00 Uhr) wird die Ausstellung „Echt Mein Recht! Förderung von Selbstbestimmung und Schutz vor sexualisierter Gewalt für Menschen mit Lernschwierigkeiten an der Hochschule Merseburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Zur digitalen Präsentation via Livestream sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Link für den Zugang ist: https://youtu.be/jeNYltvtidk .

Die Ausstellung ECHT MEIN RECHT! Förderung von Selbstbestimmung und Schutz vor sexualisierter Gewalt für Menschen mit Lernschwierigkeiten konnte durch eine Förderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt über 70.000 Euro von der Hochschule Merseburg erworben werden.

Die Ausstellung wird ab sofort für die Präventionsarbeit in Sachsen-Anhalt zur Verfügung stehen und kann von Schulen und weiteren Institutionen ausgeliehen werden, Kontakt: heinz-juergen.voss@hs-merseburg.de . Der Verleih erfolgt durch die Hochschule Merseburg, in Zusammenarbeit mit der Fachberatungsstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt Wildwasser Halle e.V., der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz fjp>media (Magdeburg) und dem Mobilen Informations- und Beratungszentrum Sexuelle Gewalt/Jungen (Gernrode, Dessau). Eindrückliche Informationen zur Ausstellung finden sich hier, beim PETZE-Institut (Kile), das die Ausstellung entwickelt hat: https://www.petze-institut.de/projekte/echt-mein-recht-fuer-maenner-und-frauen-mit-lern-schwierigkeiten/ .

Ablauf der Ausstellungseröffnung:

11:00 Uhr  

  • Eröffnung und Moderation Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß
  • Grußwort Prof. Dr.-Ing. Jörg Kirbs, Rektor der Hochschule Merseburg
  • Grußwort Holger Paech, Kinder- und Jugendbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt und Ansprechpartner für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
  • Grußwort Dr. Christian Walbrach, Beauftragter der Landesre-gierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen

11:20 Uhr: Referat „Mitwirkung und Beteiligung als gelingende Faktoren von Prävention“, Siegfried Hutsch, Leiter des Referats Familienpolitik und -förderung, Kinderschutz, Zentrum Frühe Hilfen des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration

11:30 Uhr: Referat „Die Ausstellung ECHT MEIN RECHT! im Kontext der Arbeit zur Prävention von sexualisierter Gewalt in Sachsen-Anhalt“, Michaela Koch (Wildwasser Halle e.V.) & Maria Urban (Hochschule Merseburg)

11:45 Uhr: Digitales Referat „ECHT MEIN RECHT! Förderung von Selbstbe-stimmung und Schutz vor sexualisierter Gewalt für Menschen mit Lernschwierigkeiten“, Ann-Kathrin Lorenzen & Ralf Specht (PETZE-Institut Kiel)

12:00 Uhr: Abschluss mit einem digitalen Rundgang bzw. Präsenz-Rundgang durch die Ausstellung „ECHT MEIN RECHT!“

95 % der Teilnehmer*innen einer umfassenden Studie im Burgenlandkreis halten die Demokratie für die beste Staatsform.

95 % der Teilnehmer*innen einer umfassenden Studie im Burgenlandkreis halten die Demokratie für die beste Staatsform. Das ist eines der Ergebnisse einer groß angelegten Studie, die die Hochschule Merseburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) durchgeführt hat.

Einordnung und Diskussion:

Die Ergebnisse der Studie weisen auf ein heterogenes Bild hin, das Politiker*innen Handlungsbedarfe aufzeigt. Einerseits ist die Unterstützung der Demokratie hoch, wobei sich in der praktischen Umsetzung eher Probleme zeigen (wobei die größte Zufriedenheit kommunal vorliegt). Andererseits deuten sich mit dem Wunsch nach „führenden Köpfen, die uns sagen können, was wir tun sollen und wie“, den immerhin ein Drittel der Befragten teilt, und dem Wunsch nach einem „starken Nationalgefühl“, den mehr als die Hälfte der Befragten hat, auch konkrete Bedarfe ab, um Demokratie zu festigen.

Einige zentrale Ergebnisse:

Demokratie als politisches System erhält hohen Zuspruch: 94,5 % (413) der Befragten halten Demokratie für die beste Staatsform für Deutschland. Minderheitenschutz und die Mitbestimmung Einzelner werden als wichtige Elemente eines demokratischen Staates benannt.

Zukunftssorgen beziehen sich hauptsächlich auf soziales und gesellschaftliches Auseinanderdriften: Die Sorgen der Befragten thematisieren ein abnehmendes Einfühlungsvermögen (93,6 % [411]) innerhalb der Gesellschaft, ein größeres Auseinanderklaffen von Arm und Reich (89,3 % [392]) und den Verlust des Zusammenhalts in der Gesellschaft (89,3 % [391]). Deutlich abgeschlagen folgt Sorge vor Zuwanderung (43,4 % [190]). Siehe Tabelle 1.

Insgesamt behandelt die Studie fünf Themenschwerpunkte: Zukunftssorgen, persönliche Zufriedenheit im Burgenlandkreis, Demokratiezufriedenheit, Demokratieverständnis und Braunkohle und Strukturwandel.

Termine:

Am 18. Mai 2021 (16.30 bis 17.30 Uhr) findet eine Vorstellung der Studie gegenüber den Kreistags-Fraktionen statt. Informationen und Anmeldung: https://konrad-martin-haus.de/studie.

Am 20. Mai 2021 (17:00 bis 19:00 Uhr) findet eine Diskussionsveranstaltung mit der breiten Öffentlichkeit statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Information und Anmeldung: https://konrad-martin-haus.de/workshop-zur-studie.

Zur kompletten Studie (PDF-Datei).

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Die Hochschule Merseburg hat die PARTNER 5 Erwachsenenstudie durchgeführt. Ziel war es, einen tieferen Einblick in das Dunkelfeld zu Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zu erhalten und Ableitungen für Verfahrensabläufe und die Funktionalität von bestehenden Hilfe- und Unterstützungs­strukturen erhalten zu können.

Vollständiger Primärbericht als PDF-Datei / Pressemitteilung als PDF-Datei.

Im Auftrag des Ministeriums für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt hat der – durch den konsekutiven Studiengang „Angewandte Sexualwissenschaft“ bundesweit einzigartige und auch in der Forschung profilierte – sexualwissen­schaftliche Bereich der Hochschule Merseburg die PARTNER 5 Erwachsenenstudie durchgeführt. Ziel war es, einen tieferen Einblick in das Dunkelfeld zu Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zu erhalten und Ableitungen für Verfahrensabläufe und die Funktionalität von bestehenden Hilfe- und Unterstützungs­strukturen erhalten zu können. Die Studie fügt sich in Maßnahmen des Landes Sachsen-Anhalt ein, eine gute Unterstützung für Betroffene von sexualisierter Gewalt zu gewährleisten und angepasste Präven­tionsangebote vorzuhalten. Die PARTNER 5 Studie, die neben der Erwachsenenstudie auch noch eine Jugendstudie beinhaltet, die aktuell noch im Feld ist, wurde vom Ministerium für Inneres und Sport gefördert. Die umfassenden Ergebnisse gehen in die Weiterentwicklung der Interventions- und Präventions­maßnahmen des Landes ein. Einige bedeutsame Ergebnisse der Studie sind:

  • Feststellbar ist eine größere Sensibilität der Jüngeren in Bezug auf sexuelle Grenzverletzungen, die nicht als angewachsene Vulnerabilität zu deuten ist, sondern als Resilienz: Der angewachsene gesellschaftliche Diskurs zum Thema verbessert Aufgeklärtheit und Reflektiertheit. Er verhindert keine Grenzverletzungen, aber erleichtert das Sprechen darüber, ermöglicht Betroffenen – gerade auch Jungen und Männern – die Mitteilung an Dritte, die Inanspruchnahme von Hilfen und mindert so das traumatische Potenzial von erlebten Übergriffen.
  • In Bezug auf Geschlecht bestätigt die Studie bekannte Differenzierungen, vor allem die größere Betroffenheit von Mädchen und Frauen durch sexualisierte Gewalt im Vergleich zu Männern. Die Gruppe der Personen mit diverser Geschlechtsidentität ist zumeist noch häufiger und stärker von Übergriffen betroffen als Frauen. In einigen Teilbereichen (bei der Betrachtung der Dynamik partnerschaftlicher Gewalt oder der Auswirkungen sexueller Gewalt in der Kindheit) treten Geschlechtsspezifika zwischen Männern, Frauen und Diversen in den Hintergrund.
  • Zu Zeiten der deutschen Wiedervereinigung noch konstatierte Ost-West-Unterschiede in der Wahrnehmung sexueller Gewalt (insb. eine größere Sensibilität der Westdeutschen) sind nach 30 Jahren nicht mehr feststellbar. Andere regionale (und soziokulturelle) Differenzierungen, etwa Stadt-Land-Unterschiede, erweisen sich mittlerweile als relevanter.

Hier finden Sie die Pressemitteilung (PDF-Datei) und den Primärbericht Sexuelle Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt (PDF-Datei).