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Im Rahmen eines Teilprojekts des vom BMBF geförderten Projekts "Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Traumatisierung" haben wir uns auch mit intersektionalen Aspekten im Kontext sexualisierter Gewalt befasst. Uns ging es darum, wie sich Geschlechter-, Klassenverhältnisse und Rassismus bei sexualisierter Gewalt verschränkt zeigen und wie zugänglich bestehende Unterstützungsangebote für People of Color sind.
Cover des Buches "Intersektionalität"

Im Rahmen eines Teilprojekts des vom BMBF geförderten Projekts "Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Traumatisierung" haben wir uns auch mit intersektionalen Aspekten im Kontext sexualisierter Gewalt befasst. Uns ging es darum, wie sich Geschlechter-, Klassenverhältnisse und Rassismus bei sexualisierter Gewalt verschränkt zeigen und wie zugänglich bestehende Unterstützungsangebote für People of Color sind.

Zentrale Ergebnisse dieses Teilprojekts sind nun im Band "Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?" (verfasst von Christopher Sweetapple, Salih Alexander Wolter, Heinz-Jürgen Voß) veröffentlicht. Vorangestellt ist eine grundlegende Einführung in das Themenfeld Intersektionalität. Deutlich werden massive Leerstellen in Unterstützungsangeboten und wie schwierig es für intersektional orientierte Projekte ist, an ausreichende Förderung zu kommen. Ergebnis sind schwieirge Arbeitssituationen, oft ist nicht einmal Supervision verfügbar.

Ihnen wünschen wir eine gute Lektüre. Wer ein Rezensionsexemplar haben möchte, kann es gern direkt bei Heinz-Jürgen Voß bestellen ( heinz-juergen.voss@hs-merseburg.de ), bitte gleich mit Angabe des vorgesehenen Veröffentlichungsortes.

Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?
von: Christopher Sweetapple / Heinz-Jürgen Voß / Salih Alexander Wolter
Stuttgart: Schmetterling-Verlag
1. Auflage 2020, 12 Euro
ISBN 3-89657-167-2
Informationen beim Verlag: http://www.schmetterling-verlag.de/page-5_isbn-3-89657-167-2.htm

Klappentext:
Intersektionalität wurde in der Bundesrepublik bereits seit den frühen 1990er-Jahren von Linken eingefordert, die als Jüdinnen, People of Color und/oder Menschen mit Behinderung ihre Situation als Mehrfachdiskriminierte im Ein-Punkt-Aktivismus etwa der Frauen- und Homobewegung nicht berücksichtigt sahen. Der deutschsprachige akademische Betrieb griff solche Kritik erst mit zehnjähriger Verspätung auf und behandelt sie zumeist als reinen Theorie-Import aus den USA. Heute erfährt der vor allem im queerfeministischen Spektrum of Color verbreitete intersektionale Ansatz, der den gängigen Rassismus thematisiert, zum Teil heftigen Widerspruch nicht nur – erwartbar – von rechts, sondern auch von links. Der Vorwurf lautet, hier werde «Identitätspolitik» zulasten eines Engagements für eine grundlegend andere, bessere Gesellschaft betrieben.

Vor diesem Hintergrund zeichnen die Autoren zunächst den Denkweg der Schwarzen US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw nach, die dem «provisorischen Konzept» Intersektionalität Ende der 1980er-Jahre nicht nur den Namen gab, sondern es in Antonio Gramscis Reflexionen zu einem westlichen Marxismus fundierte und zugleich «postmoderne» Ideen dafür politisch nutzbar machte. Daneben wird ein Überblick über das aktuelle Weiterdenken des Konzepts aus einer internationalen soziografischen Perspektive gegeben. Im zweiten Teil des Buches werden, mit zahlreichen Interview-Auszügen belegt, die Ergebnisse einer über mehrere Jahre hin bundesweit durchgeführten wissenschaftlichen Studie zu sexualisierter Gewalt gegen Jugendliche dargestellt. Hier zeigen sich überdeutlich die Notwendigkeit eines intersektionalen Ansatzes zur Prävention und der Stärkung migrantischer Selbstorganisation. In einem kurzen politischen Schlusskapitel wird das Fazit aus Theorie und Empirie gezogen: Bei der Intersektionalität geht es nicht um die Pflege von kulturellen Eigenheiten, sondern um eine gesamtgesellschaftlich ausgelegte «Untersuchung der Unterdrückung», die für linke Politik unter den heutigen Verhältnissen äußerst produktiv sein kann.

Die Hochschule Merseburg und der Burgenlandkreis veranstalteten am 26. und 27. September 2019 die Bundeskonferenz „Sexuelle Bildung und Flucht“. Das Video mit den Fachvorträgen ist nun online.

Der Videomitschnitt von der vom Burgenlandkreis und der Hochschule Merseburg veranstalteten Fachtagung "Sexuelle Bildung und Flucht" ist nun online:

Die Hochschule Merseburg und der Burgenlandkreis veranstalteten am 26. und 27. September 2019 die Bundeskonferenz „Sexuelle Bildung und Flucht“.

Sie fand im Bundessprachenamt in Naumburg (Saale) statt. Themen wie Liebe und Partnerschaft, Sexualität, die eigene geschlechtliche Identität und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern gehören zum Menschsein elementar dazu. Trotzdem herrscht in sexualpädagogischen Fachkontexten oft Unsicherheit darüber, wie diese Themen auch mit geflüchteten Menschen behandelt werden können. Die Bundeskonferenz „Sexuelle Bildung und Flucht“ zeigte in Vorträgen, Workshops, Podiumsdiskussionen und Filmvorträgen Wege zu einer gelingenden Sexuellen Bildung im Kontext Flucht auf. Zentrale Vorträge können hier nachvollzogen werden. Weitere Zugänge vermittelt die, auch online verfügbare, Broschüre „Sexuelle Bildung in Einrichtungen: Ein interkulturelles und intersektionales Rahmenkonzept“.

Unterstützt wurde die Video-Produktion vom Medienkompetenzzentrum der Hochschule Merseburg unter der Leitung von Kai Köhler-Terz.

Im Auftrag des Burgenlandkreises (südliches Sachsen-Anhalt) ist das Rahmenkonzept für eine interkulturelle und intersektionale Sexuelle Bildung in Einrichtungen (PDF-Datei) entstanden. Aus meiner Sicht ist es eine sehr reflektierte Broschüre, die sowohl den Erkenntnissen Sexueller Bildung als auch zur Verwobenheit von Herrschaftsverhältnissen (Rassismus, Geschlechterverhältnis, Klassenverhältnis - und das Scharnier Sexualität) Rechnung trägt. Die Entwicklung des Rahmenkonzeptes geht auf die beispielhaften Aktivitäten des Burgenlandkreises zur Sexuellen Bildung im Kontext Flucht zurück. Für Fragen sprechen Sie gern mich ( heinz-juergen.voss@hs-merseburg.de ) oder die zuständige Mitarbeiterin beim Burgenlandkreis, Judith Kindinger ( Kindinger.Judith@blk.de ) an. Ich und wir hoffen, dass die Broschüre/das Rahmenkonzept auch für Sie hilfreich und für andere Landkreise richtungsweisend ist.