- Zeit: 5. Juni, 19:00 Uhr
- Ort: Domstadtkino Merseburg
- ab 22:00 Uhr Kinofilm im Programm des Domstadtkinos: „Vera Drake”
Die Möglichkeit einer ungewollten Schwangerschaft ist Teil gelebter Sexualität zwischen Männern* und Frauen*. Die Möglichkeit einer Abtreibung und deren Durchführung ist Teil der Lebensrealität etwa jeder vierten Frau*. Der § 218 Strafgesetzbuch stellt Abtreibung grundsätzlich unter Strafe. Unter bestimmten Bedingungen, wie der Pflichtberatung nach § 219 StGB, ist eine Abtreibung in Deutschland möglich. Dennoch: Ärzt_innen dürfen nicht öffentlich machen, dass sie Abtreibungen durchführen, viele junge Praxisnachfolger_innen verzichten ganz darauf, diese medizinische Versorgung anzubieten. Eine wachsende Gruppe Konservativer stellt das Recht auf Abtreibung in Deutschland sogar wieder grundsätzlich in Frage… – Forderungen zur Streichung des § 218 werden aktuell hingegen, ganz anders als in den 1970er und 80er Jahren, kaum mehr artikuliert.
Der Abend holte das Thema Abtreibung auf die Bühne und die Leinwand. Auf die Vorstellung der arte-Dokumentation Abtreibung: Ein Menschenrecht folgte eine Diskussionsveranstaltung mit Dr. med. Jutta Pliefke (Fachärzt_in für Frauenheilkunde und Geburtshilfe), Katja Krolzik-Matthei (Autor_in des aktuellen Buches „§ 218. Feministische Perspektiven auf die Abtreibungsdebatte in Deutschland”) und Eike Sanders und Ulli Jentsch (zwei der Autor_innen des aktuellen Buches „‚Deutschland treibt sich ab!’ Organisierter ‚Lebensschutz’ – Christlicher Fundamentalismus – Antifeminismus”). Es moderierte Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß (Sexualwissenschaft, Hochschule Merseburg).
22:00 Uhr: Vera Drake Thematisch passend schloss sich im Programm des Domstadtkinos der Film „Vera Drake” (2004, Regie: Mike Leigh) an. Der Film spielt in London im Jahr 1950. Stanley und Vera Drake leben mit ihren erwachsenen Kindern in einer engen Arbeiterwohnung. Stan arbeitet als Mechaniker in der Autowerkstatt. Vera führt den Haushalt, versorgt ihre alte kranke Mutter und putzt in Villen reicher Leute; und sie führt Abtreibungen durch. Es ist eine Zeit, in der Abtreibungen verboten sind. Nur für Frauen, die es sich leisten können, gibt es eine Möglichkeit, die nicht geahndet wird… (Quelle und ausführlich: www
Anfahrt und Kontakt:
Domstadtkino Merseburg, König-Heinrich-Straße 7, 06217 Merseburg
Idee:
Die Idee zur „Langen Nacht zum Thema Abtreibung” ging auf die fachwissenschaftliche Tagung „Schwangerschaftsabbruch zwischen reproduktiver Selbstbestimmung und Kriminalisierung – Alte/
Veranstalter_in und Kontakt:
Die „Lange Nacht zum Thema Abtreibung” wurde vom Institut für Angewandte Sexualwissenschaft am Fachbereich Soziale Arbeit. Medien. Kultur der Hochschule Merseburg in freundlicher Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt und dem Domstadtkino Merseburg organisiert.
Für Fragen steht gern Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß zur Verfügung:
Mail: heinz-juergen.voss@hs-merseburg.de
Tel: 03461/46-2208.