Im Alltag können vielfältige Formen von Grenzverletzungen auftreten. Diese können körperlicher und nicht-körperlicher Art sein (z.B. Mobbing, Abwertung, diskriminierende Sprache) und in der realen wie der digitalen Lebenswelt stattfinden. Sie können als Fachkraft in ihrem Beisein mit Grenzverletzungen von Kindern in der Familie durch Erwachsene oder andere Kinder konfrontiert werden.
Intensivieren Sie die Arbeit mit den Eltern hinsichtlich der Kenntnis und der Wahrnehmung der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und der Stärkung der erzieherischen Kompetenz.
Bei schwereren Grenzverletzungen, anhaltenden Grenzverletzungen und/oder auffälligem sexuellen Verhalten: Besprechung im Team/mit Leitung, Kontakt zu Beratungsstellen, Kontakt zu therapeutischen Einrichtungen, Kontakt zum Jugendamt (wenn Abstimmung zu Hilfeplanung nötig oder wenn nach Gefährdungseinschätzung eine Meldung nach §8a SGB VIII angezeigt ist).
Arbeit an den professionellen Kompetenzen und strukturellen Gegebenheiten im Team:
- Fachwissen zu Formen von Grenzverletzungen und Diskriminierung
- Reflexion von Nähe-Distanz-Verhalten, verwendete Sprache, moralische Vorstellungen, Normen und Werte im Kontext berufsethischer Grundsätze
- Etablierung einer entsprechenden Kommunikations- und Fehlerkultur auf Teamebene
- präventive Kompetenzen, Methoden- und Techniken zur Arbeit in den Familien um eine grenzsensible und diskriminierungsärmere Lebenswelt zu fördern
- digitale Kompetenz
Literatur:
Christa Limmer/Petra Linzbach (o.J.): Mobbing unter Kindern und Jugendlichen. https://www.familienhandbuch.de/babys-kinder/entwicklung/jugendliche/herausforderung/Mobbing.php (09.01.2020)
Allerleirauh e.V. (Hrsg.) (2013): Zur Seite stehen. Ein Ratgeber für Mütter, Väter und andere Bezugspersonen von jugendlichen Mädchen und Jungen, die sexuelle Gewalt erlebt haben. https://allerleirauh.de/allerleirauh/wp-content/uploads/2018/06/PDF3_ZurSeiteStehen.pdf (09.01.2020)