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95 % der Teilnehmer*innen einer umfassenden Studie im Burgenlandkreis halten die Demokratie für die beste Staatsform.

95 % der Teilnehmer*innen einer umfassenden Studie im Burgenlandkreis halten die Demokratie für die beste Staatsform. Das ist eines der Ergebnisse einer groß angelegten Studie, die die Hochschule Merseburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) durchgeführt hat.

Einordnung und Diskussion:

Die Ergebnisse der Studie weisen auf ein heterogenes Bild hin, das Politiker*innen Handlungsbedarfe aufzeigt. Einerseits ist die Unterstützung der Demokratie hoch, wobei sich in der praktischen Umsetzung eher Probleme zeigen (wobei die größte Zufriedenheit kommunal vorliegt). Andererseits deuten sich mit dem Wunsch nach „führenden Köpfen, die uns sagen können, was wir tun sollen und wie“, den immerhin ein Drittel der Befragten teilt, und dem Wunsch nach einem „starken Nationalgefühl“, den mehr als die Hälfte der Befragten hat, auch konkrete Bedarfe ab, um Demokratie zu festigen.

Einige zentrale Ergebnisse:

Demokratie als politisches System erhält hohen Zuspruch: 94,5 % (413) der Befragten halten Demokratie für die beste Staatsform für Deutschland. Minderheitenschutz und die Mitbestimmung Einzelner werden als wichtige Elemente eines demokratischen Staates benannt.

Zukunftssorgen beziehen sich hauptsächlich auf soziales und gesellschaftliches Auseinanderdriften: Die Sorgen der Befragten thematisieren ein abnehmendes Einfühlungsvermögen (93,6 % [411]) innerhalb der Gesellschaft, ein größeres Auseinanderklaffen von Arm und Reich (89,3 % [392]) und den Verlust des Zusammenhalts in der Gesellschaft (89,3 % [391]). Deutlich abgeschlagen folgt Sorge vor Zuwanderung (43,4 % [190]). Siehe Tabelle 1.

Insgesamt behandelt die Studie fünf Themenschwerpunkte: Zukunftssorgen, persönliche Zufriedenheit im Burgenlandkreis, Demokratiezufriedenheit, Demokratieverständnis und Braunkohle und Strukturwandel.

Termine:

Am 18. Mai 2021 (16.30 bis 17.30 Uhr) findet eine Vorstellung der Studie gegenüber den Kreistags-Fraktionen statt. Informationen und Anmeldung: https://konrad-martin-haus.de/studie.

Am 20. Mai 2021 (17:00 bis 19:00 Uhr) findet eine Diskussionsveranstaltung mit der breiten Öffentlichkeit statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Information und Anmeldung: https://konrad-martin-haus.de/workshop-zur-studie.

Zur kompletten Studie (PDF-Datei).

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Die Hochschule Merseburg hat die PARTNER 5 Erwachsenenstudie durchgeführt. Ziel war es, einen tieferen Einblick in das Dunkelfeld zu Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zu erhalten und Ableitungen für Verfahrensabläufe und die Funktionalität von bestehenden Hilfe- und Unterstützungs­strukturen erhalten zu können.

Vollständiger Primärbericht als PDF-Datei / Pressemitteilung als PDF-Datei.

Im Auftrag des Ministeriums für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt hat der – durch den konsekutiven Studiengang „Angewandte Sexualwissenschaft“ bundesweit einzigartige und auch in der Forschung profilierte – sexualwissen­schaftliche Bereich der Hochschule Merseburg die PARTNER 5 Erwachsenenstudie durchgeführt. Ziel war es, einen tieferen Einblick in das Dunkelfeld zu Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zu erhalten und Ableitungen für Verfahrensabläufe und die Funktionalität von bestehenden Hilfe- und Unterstützungs­strukturen erhalten zu können. Die Studie fügt sich in Maßnahmen des Landes Sachsen-Anhalt ein, eine gute Unterstützung für Betroffene von sexualisierter Gewalt zu gewährleisten und angepasste Präven­tionsangebote vorzuhalten. Die PARTNER 5 Studie, die neben der Erwachsenenstudie auch noch eine Jugendstudie beinhaltet, die aktuell noch im Feld ist, wurde vom Ministerium für Inneres und Sport gefördert. Die umfassenden Ergebnisse gehen in die Weiterentwicklung der Interventions- und Präventions­maßnahmen des Landes ein. Einige bedeutsame Ergebnisse der Studie sind:

  • Feststellbar ist eine größere Sensibilität der Jüngeren in Bezug auf sexuelle Grenzverletzungen, die nicht als angewachsene Vulnerabilität zu deuten ist, sondern als Resilienz: Der angewachsene gesellschaftliche Diskurs zum Thema verbessert Aufgeklärtheit und Reflektiertheit. Er verhindert keine Grenzverletzungen, aber erleichtert das Sprechen darüber, ermöglicht Betroffenen – gerade auch Jungen und Männern – die Mitteilung an Dritte, die Inanspruchnahme von Hilfen und mindert so das traumatische Potenzial von erlebten Übergriffen.
  • In Bezug auf Geschlecht bestätigt die Studie bekannte Differenzierungen, vor allem die größere Betroffenheit von Mädchen und Frauen durch sexualisierte Gewalt im Vergleich zu Männern. Die Gruppe der Personen mit diverser Geschlechtsidentität ist zumeist noch häufiger und stärker von Übergriffen betroffen als Frauen. In einigen Teilbereichen (bei der Betrachtung der Dynamik partnerschaftlicher Gewalt oder der Auswirkungen sexueller Gewalt in der Kindheit) treten Geschlechtsspezifika zwischen Männern, Frauen und Diversen in den Hintergrund.
  • Zu Zeiten der deutschen Wiedervereinigung noch konstatierte Ost-West-Unterschiede in der Wahrnehmung sexueller Gewalt (insb. eine größere Sensibilität der Westdeutschen) sind nach 30 Jahren nicht mehr feststellbar. Andere regionale (und soziokulturelle) Differenzierungen, etwa Stadt-Land-Unterschiede, erweisen sich mittlerweile als relevanter.

Hier finden Sie die Pressemitteilung (PDF-Datei) und den Primärbericht Sexuelle Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt (PDF-Datei).

Bundesweite PARTNER 5 Jugendstudie zu Sexualität und Partnerschaft startet. Eine Teilnahme an der Untersuchung ist bis zum 20.03.2021 möglich.

Der Lehr- und Forschungsbereich für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg führt im Jahr 2021, im Auftrag des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Sachsen- Anhalts, die sozialwissenschaftliche Untersuchung PARTNER 5 durch.

Alle interessierten Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren sind zur Teilnahme an der bundesweiten PARTNER 5 Jugendstudie eingeladen: Hier geht es zur Onlinebefragung.

Die PARTNER 5 Jugendstudie ist eine historische Vergleichsuntersuchung. Sie schließt an eine sexualwissenschaftliche Forschungstradition mit vier Vorgängerstudien (aus den Jahren 1972, 1980, 1990, 2013) an und widmet sich Fragen zum sexuellen und partnerschaftlichen Verhalten und Erleben Jugendlicher.

In besonderer Weise widmet sich die aktuelle Studie Erfahrungen mit sexuellen Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt. Diese Themen sind seit #MeToo und zahlreichen Aufdeckungen von sexuellem Missbrauch in Einrichtungen in den Fokus der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit gerückt. Zudem thematisiert die PARTNER 5 Jugendstudie Fragen zu den Auswirkungen der aktuellen Beschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie.

Die PARTNER 5 Jugendstudie wird vom Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Die Untersuchung ist datenschutzrechtlich und forschungsethisch abgesichert. Die Ergebnisse der Studie fließen in die Verbesserung von Beratung, Aufklärung und Forschung zu Sexualität und in Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt ein.

Eine Teilnahme an der Untersuchung ist bis zum 20.03.2021 möglich.

Hier geht es zur Onlinebefragung.

Den Kurzfilm zur PARTNER 5 Jugendstudie können Sie hier einsehen.

Weitere Informationen finden finden Sie hier.

Verantwortliche Leitung:

Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß
Professur Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung
Hochschule Merseburg
Eberhard-Leibnitz-Str. 2
06217 Merseburg
E-Mail: heinz-juergen.voss@hs-merseburg.de

qualitative soziologische Studie von Kim Ritter zu Bisexualität
Cover "Jenseits der Monosexualität"

Sehr gern weiseen wir auf die eben erschienene qualitative soziologische Studie von Kim Ritter zu Bisexualität hin. Sie ist unter dem Titel "Jenseits der Monosexualität: Selbstetikettierung und Anerkennungskonflikte bisexueller Menschen" im Psychosozial-Verlag erschienen und seit langer Zeit die erste umfassende Untersuchung zu Bisexualität.

Ausführliche Informationen zum Buch finden sich hier, beim Verlag: https://www.psychosozial-verlag.de/2945 .

Wer eine Rezension verfassen möchte, kann ein Rezensionsexemplar direkt beim Verlag bestellen: melanie.fehr-fichtner@psychosozial-verlag.de .