Themen
wie Sexualität oder die Prävention von sexualisierter Gewalt in der eigenen
Einrichtung zu thematisieren, ist oftmals aufgrund der damit in Zusammenhang
stehenden Herausforderungen nicht leicht. Auch wenn die Leitung der Einrichtung
die Auseinandersetzung mit diesen Themen ebenfalls befürwortet, scheuen sich
Fachkräfte und auch Klient*innen häufig noch vor offenen Gesprächen.
Es ist wichtig sich bewusst zu machen, dass die Prävention von sexualisierter
Gewalt auf Erwachsenenebene ansetzt und nicht als Aufgabe an Klient*innen
abgegeben werden kann. In der Auseinandersetzung kommt man nicht umhin, sich
auch mit den eigenen Haltungen auseinanderzusetzen und die eigenen
Einstellungen zu und Ideen von Sexualität zu reflektieren. Auch dieser Punkt
ist im beruflichen Setting nicht selbstverständlich und braucht ein
vertrauensvolles Umfeld, in dem Raum zum Austausch geschaffen wird.
Evangelische Kirche Deutschland - EKD (2012): Helfen Hinschauen Handeln. Hinweise für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung durch beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende im kirchlichen Dienst. https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/20120828_hinschauen_helfen_handeln.pdf (09.01.2020).
Liebhardt, Hubert (2015): Beschwerdeverfahren als Teil einer Fehlerkultur. In: Gerburg Crone/Hubert Liebhardt (Hrsg.): Institutioneller Schutz vor sexuellem Missbrauch. Achtsam und verantwortlich handeln in Einrichtungen der Caritas. Weinheim: Beltz Juventa (Studien und Praxishilfen zum Kinderschutz), S. 50–62.